Die SNB-Bank rechtfertigt die Frankenstärke-Politik

Vor gut einem Jahr erfolgte die Anhebung des Schweizer Franken auf einen Mindestkurs, was international auf sehr wenig Gegenliebe stiess. Eben jene Maßnahme wurde jedoch nunmehr von dem Präsidenten der Schweizer Nationalbank, Thomas Jordan, entschieden verteidigt.

Letztlich die richtige Entscheidung

In einem Interview, welches der Präsident der SNB mit der Online-Ausgabe der „Handelszeitung“ am 25.11.2015 gab, verteidigte Jordan diesen Schritt. Obgleich sich alle Beteiligten diese Entscheidung wahrlich nicht einfach gemacht haben, so ist die SNB ein Jahr nach der Maßnahme zu 100 % der Überzeugung, dass die Entscheidung als richtig angesehen werden muss. Hätte sich der Schritt aus welchen Gründen auch immer verzögert, so wären erheblich höhere Kosten für die gesamte Schweiz die Folge gewesen und die Erschütterungen des Marktes wären deutlich größer ausgefallen. Ohne die Frankenstärke, wie die Maßnahme im Volksmund betitelt wurde, wäre die SNB bei Weitem nicht mehr in der Form handlungsfähig und könnte die Geldpolitik in der heutigen Form nicht aufrecht erhalten. Das Hauptproblem liegt ohnehin, so Jordan wieter, in der anhaltenden Schwäche des Euros und nicht in der isolierten Frankenstärke zu suchen. Die Hauptaufgabe der SNB liegt in einer Geldpolitik im Sinne der Schweiz, die Partikularinteressen nicht berücksichtigen dürfe. Generell verfolgt die Schweizer Nationalbank eine klare Geldpolitik, die auf den Säulen der Negativzinsen und einer strukturierten Interaktion auf dem Devisenmarkt beruht.

 

Wirtschaft im Wandel

 

Laut Jordan gilt es als ziemlich sicher, dass die Schweiz die großen Herausforderungen noch nicht überwunden hat. Zahlreiche Unternehmen sind noch immer im Verarbeitungsprozess, die mit der Währungsaufwertung einhergingen. Im Vergleich zu anderen Ländern jedoch steht die Schweiz sehr gut dar und die ersten Anzeichen für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit dank des starken Franken seien positiv zu werten. Obgleich der bisherige Verlust von Arbeitsplätzen natürlich überaus bedauerlich sei, so ist ein Strukturwandel in der Schweiz keine Neuheit. Der Präsident der SNB betonte, dass es eine große Stärke der schweizer Unternehmen sei, die Produktqualität trotz des wirtschaftlichen Wandels auf einem hohen Niveau zu halten. Die derzeitig vorherschende Währungssituation könne diesen anhaltenden Prozess durchaus verstärken zumal sich der drohende Wirtschaftskollaps nicht eingestellt habe.

 

Als langfristiges Ziel gab Jordan die Maßgabe aus, dass der Franken stabilisiert werden müsse. Dies soll durch gezielte Investitionen auf dem internationalem Markt erreicht werden.

 

26.11.2015

 

 

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